Tag 15 von 100 - 06.08.2020
Freundschaftsspiel: 1. FC Kaiserslautern - S.S. Lazio Rom 1:4
25. Juni 1939, Kaiserslautern, Zuschauerzahl unbekannt, ein Tor von Fritz Walter
Nur knapp zwei Monate nach dem Gastspiel von Rapid Wien auf dem Lauterer Betzenberg, schickte sich eine weitere namhafte Mannschaft an, der Barbarossastadt ihre Aufwartung zu machen. Der 1. FC Kaiserslautern empfing am Sonntag, den 25. Juni 1939 mit Lazio Rom, die in jenen Tagen mehrere Partien im südwestdeutschen Raum absolvierten, eine absolute europäische Spitzenmannschaft zu einem Freundschaftsspiel. Die Römer traten nicht unbedingt in Bestbesetzung an. Offensichtlich zeigte sich die Kulisse insbesondere darüber enttäuscht, dass Mittelstürmer Silvio Piola nicht auf dem Rasen stand, der übrigens zum erfolgreichsten Torschützen in der Geschichte des italienischen Fußballs avancieren sollte. Bis zum Ende seiner Karriere im Jahre 1954 erzielte er sagenhafte 274 Tore in der Serie A. Doch die Ballkünstler aus der italienischen Hauptstadt begeisterten auch ohne ihren Stürmerstar. Vor allem Alfredo Monza in der Defensive, Bruno Camolese in der Läuferreihe und Anselmo Pisa im Sturm verzückten das Publikum. Dennoch gehörte die Anfangsviertelstunde der Partie dem 1. FCK, wobei auch Torhüter Giacomo Blason sein Können mehrfach unter Beweis stellen musste. Dabei vergaben Jakob Marker und Fritz Walter aussichtsreiche Chancen oder scheiterten am Klasse-Keeper der Römer. Dann ging der FCK in Führung. Nach einem feinen Zuspiel in die zentrale Position jagte Fritz Walter das Leder unhaltbar ins Netz, was die Tagespresse illustrativ kommentierte. "Walter setzte sich auch gegen die Römer ausgezeichnet durch und setzte Blason eine seiner bekannten Bomben in die Maschen" (NSZ, 26.06.1939). Die Gäste glichen noch vor der Pause aus und der neu verpflichtete Argentinier erhöhte nach dem Wechsel mit zwei Toren auf 1:3, ehe den Römern kurz vor Ende der Partie noch der vierte Treffer gelingt. Für Fritz Walter und seine Mannschaftskameraden sicher ein denkwürdiges Spiel und eine Ehre gegen einen solch namhaften Gegner antreten zu dürfen. Auch wenn das Ergebnis eher nicht in ihrem Sinne war. Anerkennenden Beifall von den Rängen erhielten indes beide Teams nach dem Abpfiff.
mg