Tag 38 von 100 - 29.08.2020

Sportplatz-Einweihung Diedenhofen: TSG Diedenhofen - 1. FCK 1:16

21. Dezember 1941, Diedenhofen (Karolinenring), 3.500 -4.000 Zuschauer, acht Tore von Fritz Walter

Fotos: Eric Lindon, Metzer Zeitung vom 19.12.1941
Fotos: Eric Lindon, Metzer Zeitung vom 19.12.1941

Nach der Besetzung Frankreichs änderte sich im Alltag jenseits der deutsch-französischen Grenze vieles. Dazu gehörten unter anderem auch die Änderung von Ortsnamen oder der Name von Sportvereinen. Der 1905 als "Fußball Club Diedenhofen" gegründete Verein wurde nach dem 1. Weltkrieg zunächst in "La Sportive Thionvilloise" umbenannt. Ab 1940 hieß der Verein dann "TSG Diedenhofen" und spielte fortan in der Kreisklasse Westlothringen, der damaligen zweiten Liga. Der lothringische Ort Thionville wurde übrigens schon in früherer Zeit als Diedenhofen bezeichnet. Anlässlich der Einweihung des neuen Sportplatzes der TSG, gastierte am 21. Dezember 1941 der 1. FC Kaiserslautern in Diedenhofen. Die Lokalpresse war bereits im Vorfeld voll des Lobes. "Die TSG Diedenhofen konnte zur Erfüllung ihres Zweckes keine bessere Mannschaft finden als die des 1. FCK. Das technische Können dieser Mannschaft und ihr Zusammenspiel sind vorbildlich", urteilte die NSZ am 12. Dezember in einem Vorbericht. Auch den namhaften Akteuren des FCK wurden dort Vorschusslorbeeren zuteil. "Ein besonderer Reiz aber liegt darin, dass…auch der Nationalspieler Fritz Walter sich in Diedenhofen präsentieren wird, desgleichen sein talentierter Bruder Otmar Walter…" (NSZ, 12.12.1941). Mit 16:1 siegte die FCK-Mannschaft gegen die Diedenhofener Gastgeber, die erst beim Stande von 13:0 ihren Ehrentreffer markieren konnten. Fritz Walter traf achtmal ins gegnerische Tor! Die ersten fünf Tore, gleichzeitig der Halbzeitstand, teilte er sich im Wechsel mit seinem Bruder Ottmar Walter. Eine Besonderheit dieses Spiels liegt darin, dass Fritz Walter später - im Jahr 1943 - für ein paar Monate in wenigen Ligaspielen für Diedenhofen auflief. Bei Heimspielen dann auf genau dem Platz, der an jenem 21. Dezember 1941 eingeweiht wurde.

 

mg

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